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ritter. architekten+ planungsbüro GmbH

Informationen zum aktuellen Projekt

Ehem. Bahnhof Ennepetal (Denkmalschutz)
2022-2025

Auftraggeber:
Stadt Ennepetal

Generalsanierung, mit Fachwerk-Instandsetzung, Hausschwammsanierung, energetischer Ertüchtigung und Umnutzung

Das unter Denkmalschutz stehende ehemalige Bahnhofsgebäude Ennepetal-Milspe ist ein Fachwerkbau, dessen älteste Gebäudeteile (Erdgeschoss Bauteil Süd) wohl aus den Jahren 1846/47 stammen. Ende des 19. Jahrhunderts wurde der nördliche, zweieinhalbgeschossige Anbau errichtet. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der ursprüngliche, eingeschossige, traufständige Baukörper um ein Geschoss sowie in der Tiefe erweitert, es wurde das Stationswärterhäuschen und die Erweiterung für eine Gaststätte im EG angebaut. Kurz nach 1900 wurde das Ursprungsgebäude erneut um einen eingeschossigen Anbau sowie um eine hölzerne Bahnsteigüberdachung erweitert. Das Gebäude ist im Erd- und Obergeschoss mit einer einheitlichen horizontalen Holzschalung und an den Giebeln mit einer senkrechten, profilierten Holzschalung bekleidet.

Das Bahnhofsgebäude ist schon seit mehreren Jahren ohne Nutzung. Es stellten sich in den vergangenen Jahren verschiedene, teils deutlich sichtbare Schäden am Gebäude ein. In 2017 wurde durch den Sachverständigen Arnold ein Holzschutzgutachten über die zu diesem Zeitpunkt vorgefundenen Holzschäden erstellt. Demnach war der südliche Anbau praktisch vollständig zerstört. Dieser wie auch die vormals ans Gebäude angebaute Bahnsteigüberdachung wurden zwischenzeitlich durch die Stadt Ennepetal zurückgebaut.

Der ursprüngliche Mittelteil des Gebäudes, jetzt Bauteil Süd, weist ebenfalls in vielen Bereichen einen Befall durch Echten Hausschwamm auf. Auch der nördliche Gebäudeabschnitt ist, jedoch weniger ausgeprägt, vom Echten Hausschwamm betroffen. Hinzu kommen mehrere alte Brandschäden an verschiedenen Stellen im Gebäude. Der Zustand des Bahnhofs ist substanzgefährdend, Not-Abstützungen wurden in verschiedenen Bereichen bereits eingebaut.

Schwerpunkt der Maßnahmen für den Erhalt des Bahnhofs ist es, die Fachwerkkonstruktion der Außen- und Innenwände, die Balkenlagen der Geschossdecken sowie die Dachstühle instand zu setzen. Soweit möglich werden die Arbeiten in traditioneller zimmermannsmäßiger Ausführung erstellt.

Um das Gebäude langfristig zu sichern, wird es zudem einer neuen Nutzung zugeführt. Künftig dient es der Stadt Ennepetal als Verwaltungsstandort sowie als Veranstaltungs- und Ausstellungsgebäude. Das Obergeschoss wird barrierefrei erschlossen, die Gebäudehüll energetisch ertüchtigt.

Durch die Lage unmittelbar an den Gleisen sind die Zugänglichkeit und die Möglichkeiten für Gerüststellung, Materialtransport und Maschineneinsatz an der westlichen Seite des Gebäudes stark eingeschränkt. Dies stellt für die anstehenden Arbeiten eine große Herausforderung dar.
Gefördert durch:

Denkmalförderprogramm des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW

Bundesförderung für effiziente Gebäude-Einzelmaßnahmen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz